Free State & KwaZulu Natal

Hallo allerseits


Bereits aus Mosambik berichten wir über unsere letzte Etappe in Südafrika durch die Staaten Free State und KwaZulu Natal. 


Die Weihnachtstage haben wir in gemütlicher Zweisamkeit in einem kleinen Zwergen Cottage im hübsch gelegenen Dörfchen Clarens verbracht. Die Gegend ist sehr schön und es gibt noch fast unbekannte „Watertunnels“ und riesige überhängende Höhlen. Im Vergleich zu Lesotho war es wieder sehr trocken und am 24. Dezember brannte für einmal nicht der Weihnachtsbaum, sondern der gesamte Hügel hinter Clarens. Glücklicherweise hat der Wind das Feuer weg vom Dorf geblasen.


Nach Weihnachten haben wir den kleinen, aber wunderschönen Golden Gate Nationalpark erkundet. Die goldenen Sandsteinfelsen kommen insbesondere in der Abendsonne zur Geltung –wirklich traumhaft! Entlang der Drakensberge (die wohl einige an die Schweiz erinnert haben) sind wir an verschiedenen grossen Stauseen vorbeigekommen, die zum Teil auch tolle Campingplätze hatten. Am grossen Sterkfontein Dam haben die Zebras direkt vor unserem Zelt gegrast und am Abend konnten wir ein Gewitterspektakel aus sicherer Ferne beobachten. Der Strobo wollte gar nicht mehr enden!


Allgemein waren die Campingplätze in KwaZulu Natal nicht nur schön gelegen, sondern auch sauber, günstig und voller (gast-)freundlicher Südafrikaner, die uns stets auf ein Bier oder sogar auf einen Braai (Grillade) einladen wollten. Unglaublich auch wie schnell das Buschtelefon auf dem Zeltplatz funktioniert hat: innert wenigen Minuten wusste der gesamte Zeltplatz woher wir kamen, wohin wir gingen etc. :). Wir haben in den letzten Wochen unerwartet nochmals tolle Bekanntschaften machen können, was uns unglaublich gefreut hat. 


Die Neujahresparty haben wir mit unseren letzten Warmshower Hosts im grünen Pietermaritzburg bei einem exklusiven Pianokonzert beim Starpianisten zu Hause gefeiert. Was sind wir für Glückspilze! Dank diesem gesitteten Abend sind wir frühmorgens und katerfrei ins 2019 gestartet. Durch riesige Zuckerrohr Plantagen und wilde Brombeersträuche sind wir bis ans Meer nördlich von Durban gefahren. Danach ging’s weiter nordwärts entgegen der heimkommenden Touristenströme (die grossen Sommerferien der Südafrikaner haben soeben geendet und unser Timing hat dementsprechend perfekt gepasst). Auf einen Geheimtipp hin sind wir durch ein kleines, privates Gamereserve geradelt (kostenlos) und haben dabei dutzende Giraffen, Gnus und Antilopen gesehen. Am Abend beim Campingplatz gab es noch eine Bushbaby Fütterung. Witzige kleine Viecher mit grossen Augen und einem buschigen Schwanz. 


Als wir nach Sodwana Bay nahe der mosambikanischen Grenze gefahren sind, haben wir im Rückspiegel diese schwarze Wand gesehen und konnten gerade noch rechtzeitig in einem Bushäusschen Unterschlupf finden. Sobald wir die Fahrräder parkiert hatten, begann es heftig zu blitzen, donnern und regnen. Als das Heftigste vorbei war und es schon langsam dunkel wurde, sind wir die letzten 20 km durch strömenden Regen und mehr oder weniger ferne Blitze nach Sodwana gefahren. Hungrig, durchnässt und erschöpft haben wir im erstbesten Restaurant Zuflucht und Essen gesucht. Und da war sie wieder: die unendliche, südafrikanische Gastfreundschaft. Als wir das ältere Paar am Tisch neben uns nach einem Tipp für die Unterkunft gefragt haben, sind wir kurzerhand in ihr Ferienhaus eingeladen worden. Ohne, dass sie uns gekannt hätten, hiess es, wir können solange bleiben, wie wir wollten. Es wurden vier wunderbare Tage inklusive drei tollen Tauchgängen an den belebten Riffen, GT Sundowners mit Aussicht, leckere Braais, einer bunten Vogelvielfalt und einer diebischen Affenbande vor dem Haus (sie haben unsere letzte Mango aus der Küche geklaut und diese frech und genüsslich vor unseren Augen verspiesen). 


Das würdige Finale haben wir in Kosi Bay genossen. Im 28 grädigen Wasser sind wir geschnorchelt, auf dem Boot unserer Campingnachbarn haben wir den Sonnenuntergang genossen und von den besten Aussichtspunkten konnten wir die Reusenbaukunst der Einheimischen bestaunen. Ein absoluter Geheimtipp dieses Kosi Bay!


Nach fast drei Monaten und 3000 km im Sattel haben wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge problemlos die Grenze nach Mosambik überquert. Wir haben so viele, tolle Menschen getroffen und viel vom Land gesehen. Gleichzeitig wissen wir jetzt schon von einem guten Dutzend Orte, die wir unbedingt noch entdecken wollen und haben Einladungen von neuen Freunden, die wir besuchen möchten. Uns wird es demnach sicher wieder eines Tages nach Südafrika ziehen, aber jetzt freuen wir uns auf das nächste Abenteuer in einem uns noch fremden Land. 


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Kommentare: 4
  • #1

    Esther (Donnerstag, 17 Januar 2019 22:59)

    Ich finde gar keine Worte - so schön! Und die Wirklichkeit wird das Bild übertreffen...

  • #2

    Mike W. (Samstag, 26 Januar 2019 10:46)

    Es ist schön, da bekomme ich doch glatt wieder den Drang auf zu satteln...
    Danke fürs Teilhaben lassen.
    Gute Fahrt euch beiden.

    Grüess
    Mike

  • #3

    Barbara und Philipp (Mittwoch, 30 Januar 2019 19:48)

    Die Reiseberichte von euch sind so gut, dass wir bald meinen, mitgereist zu sein!!!

    Liebi Grüess Barbara und Philipp

  • #4

    Klea (Mittwoch, 06 Februar 2019 09:13)

    Wow so wunderschöni Bilder.. spektakuläre nachthimmel