Malaysia – Das Ankommen

Hallo ihr Lieben!


Wir wussten, dass der Wechsel vom Kaukasus in die Megametropole Kuala Lumpur (KL) ein krasser Kontrast sein würde. Und das war‘s auch :). Die anderthalb Millionenstadt Tbilisi gleicht einem grösseren Dorf im Vergleich zur Hauptstadt Malaysias. Alles ist gross, hoch, weit und lebendig. Wir haben ein paar Tage gebraucht, um richtig „anzukommen“. Insbesondere weil wir ja hierher gekommen sind, um uns ein gutes „Nest“ für die nächsten Monate, die Geburt und die erste Zeit mit unserem Kleinen / unserer Kleinen zu finden.


Aber Malaysia und seine Bewohnerinnen und Bewohner haben es uns leicht gemacht, uns hier willkommen und wohl zu fühlen: Alle Menschen sind freundlich, fröhlich und aufgestellt, können gut bis sehr gut Englisch (als ehemalige Kolonie Grossbritanniens), das Essen ist unglaublich vielseitig und lecker, und der Verkehr sowie das Leben auf der Strasse trotz der Dichte ausgesprochen gemässigt (im Vergleich zu anderen asiatischen Städten, die wir besucht haben). Malaysia ist ein Schmelztiegel der Kulturen und Religionen. Neben den (muslimischen) Malay machen chinesisch- und indischstämmige Menschen die Hauptteile der Bevölkerung aus. Hinzu kommen zahlreiche grosse Gemeinschaften aus Indonesien, Thailand, Singapur, Pakistan und dem Westen. Das Eindrückliche ist, dass diese Gruppen sehr tolerant sind und eng zusammen leben: Der chinesische Tempel ist direkt neben dem grossen indischen Festzelt (eine Woche lang wurde gleich neben unserem Airbnb heftigst bis tief in die Nacht gefeiert) und der Ruf des Muezzins schwebt über alledem. 


Wir haben uns von Beginn an ein straffes Programm zusammengestellt, Spitäler und Ärzte besucht sowie zahlreiche Appartments besichtigt. Je länger wir in KL waren, desto mehr konnten wir es uns vorstellen, hier für länger zu bleiben. Trotz den riesigen Malls, aus denen man kaum mehr hinausfindet und der ununterbrochenen Bautätigkeit, hat die Stadt auch sehr viel Lebensqualität zu bieten: Es gibt viele Grünflächen mitten in der Stadt, Parks, Kulturorte, extrem leckere Strassenküchen und kleines Quartierleben inmitten der Wolkenkratzer. Die Hochhäuser im Stadtzentrum sind sehr eindrücklich. Sie wirken auf uns oft surreal und als eine Art Zukunftsbild, das noch in weiter Ferne liegt. Aber diese extreme Verdichtung kann, sofern sie gut geplant und umgesetzt ist, den öffentlichen Verkehr gut miteindenkt (in KL nicht passiert, leider...) und die Natur in unmittelbarer Nähe im Gegenzug unberührt lässt, durchaus eine gute Option für die Zukunft darstellen.


Ein toller Ausflug waren die „Batu Caves“. Die riesigen Höhlen am Stadtrand beherbergen einen Hindu-Tempel und eine extrem dreiste (und süsse) Affenbande, welche die Besucher furchtlos um alles Essbare erleichtert. Über bunte, steile Treppenstufen erreicht man die Haupthöhle und man fühlt sich weit weg von der Grossstadt.


Nach einer guten Woche, sind wir mit Zug und Fähre fünf Stunden nördlich auf die Insel Penang gereist – die mögliche Alternative für unser neues Zuhause. Wenn man sich unter Penang eine verlassene Insel mit weissen Sandstränden und Bungalows vorstellt, wird man bereits bei der Fährenüberfahrt eines besseren belehrt. Das Stadtzentrum um Georgetown hat auf den ersten Blick nicht weniger Wolkenkratzer als Kuala Lumpur und die weissen Sandstrände findet man eher im Norden und Süden der Insel (aber es gibt sie :)). Aber sobald man Fuss auf die Insel setzt, merkt man schnell, dass hier ein anderes, ruhigeres, gemütlicheres Lüftchen weht. Das alte Zentrum besteht aus dem von UNESCO geschützten Georgetown, ein grosses Quartier mit zweistöckigen, hübsch verlotterenden Häuschen mit lokalem Gewerbe, chinesischen Händlern und viel Street Art. Wenn man hier durch die Gassen spaziert, fühlt man sich wie auf einer Zeitreise in’s alte China. 


Penang ist ausserdem über die malaische Grenze hinaus für sein „Streetfood“ bekannt. In grossen Scharen kommen hungrige Städter aus KL, Koreaner, Inder, Araber, Chinesen, Westler nach Penang und schlagen sich die Bäuche mit scharf-sauren Nudelsuppen, Currys auf Bananenblättern, grillierten Stachelrochen und frischen Kokospfannkuchen voll. Wir probieren uns ebenfalls fleissig durch und schwärmen hier mit Rücksicht auf eure Magensäfte nicht weiter vor. 


Schon nach zwei Tagen stand für uns fest, dass Penang und nicht KL der Geburtsort unseres Kindes sein soll. KL war uns dann doch eine Nummer zu gross und Penang hat uns mit seinem Charme und der Nähe zum Meer für sich gewonnen. Wieder haben wir zahlreiche Appartments besichtigt und haben nach drei Tagen und insgesamt dreissig Wohnungen unser Traum-Zuhause gefunden: eine helle, grosszügige, moderne Zweieinhalbzimmerwohnung mit Balkon, Meersicht und einer riesigen Poollandschaft. Schon zwei Tage später konnten wir einziehen und mittlerweile sind wir schon gut eingerichtet und haben uns eingelebt. Auch für die Geburt ist alles aufgegleist: eine Hebamme aus Südafrika (passend zu unserer Reise) wird uns begleiten und der Spital befindet sich wenige Kilometer von unserem Zuhause entfernt. 


Wir haben noch eine letzte kleine Reise zu zweit geplant. Ansonsten chillen wir und sind in freudiger Erwartung. Wir halten euch auf dem Laufenden und grüssen euch ganz lieb.

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Klea (Samstag, 24 August 2019 10:57)

    Hey ihr Lieben

    Ich freue mich, dass ihr an so einem schönen Ort seid. Sooo cool und inspirierend was ihr macht. Danke fürs Teilen auf dem Blog. Alles Gute für euch , hebeds schön �� bisous from Tunisia

  • #2

    Conny (Mittwoch, 28 August 2019 14:17)

    Hallo ihr Lieben

    Meersicht, Pool, Gym ... nicht schlecht ! Schön habt ihr so ein gutes "Nest" gefunden.
    Machts gut und hebed Sorg. Liebs Grüessli vo Schteihuse !