Thailand

Sawadee-ka(p)


Am 1. Februar sind wir mit Sack und Pack und Lou ausgezogen und haben unser liebgewonnenes Penang verlassen. Wir haben versucht, uns aufs Nötigste zu beschränken, aber haben unserer Meinung nach noch immer zu viel Gepäck. Lou’s Kleider sind zwar klein, aber dafür nehmen ihre Windeln viel Volumen ein (endlich haben wir jemanden, dem wir alles Mögliche in die Schuhe schieben können und die sich (noch) nicht wehrt :)). 


Im Minivan sind wir über Hat Yai und Trang nach Koh Mook gereist. Auf der Insel hat es bereits ein grosses Wiedersehen mit Jolien, Mirko, Jiri und Kathrina (ein Paar aus Tschechien, das wir in Georgien getroffen haben) gegeben. Auf Koh Mook, einer schönen, aber auch nicht allzu schönen Insel (wir wissen, dass wir schon sehr verwöhnt sind), haben wir gemütliche Tage genossen und uns zu sechst solidarisch entleert nach einer wohl nicht ganz koscheren Früchteplatte (für uns war es erst die zweite Magendarm-Eskapade seit Tansania, keine schlechte Bilanz wie wir finden). 


Von der nächsten Insel, Koh Kradan, trennte uns nur eine zehnminütige Longtailbootfahrt. Dieses kleine, charmante Paradies hat es uns angetan. Nicht zuletzt weil es auf der Insel lediglich zwei motorisierte Fahrzeuge gibt, das Eine ist ein Traktor mit innovativem Sitz, das Andere ist das batteriebetriebene Gefährt eines kleinen Jungen. Drei Tage und Nächte haben wir auf der „Insel der sanften Hügel“ verbracht, haben gefläzt, geschnorchelt, Lou gebadet und am einsamen Strand ein schönes Feuer entfacht. Die neuste Anschaffung ist übrigens eine selbst wippende Hängematte, in der Lou super lange Mittagsschläfchen macht und sie zudem vom allgegenwärtigen Sand fern hält. Koh Kradan, definitiv ein Ort, den es sich lohnt zu besuchen.


Mit einer bunten Fähre gings zweieinhalb Stunden nordwärts nach Koh Lanta. Koh Lanta ist eine relativ gut entwickelte und seit vielen Jahren etablierte Touristendestination, die es trotzdem geschafft hat, grosse Hotelklötze und Massentourismus à la Phuket, Krabi und Koh Samui zu vermeiden. Wir haben je drei Nächte am Klong Khong (auch „Reggae Beach“ genannt) und am Long Beach verbracht. Die Atmosphäre war sehr entspannt und da gerade Februar war, gab es sehr viele Familien aus Westeuropa. Wir sind mit vielen ins Gespräch gekommen, insbesondere vertreten waren Schweden, Norweger, Deutsche und Österreicher, die allesamt Teil ihrer sehr grosszügigen Elternzeit genossen haben. Wir wollen hier nicht in die Details gehen, aber so viel sei gesagt, die Schweiz ist diesbezüglich schon sehr knausrig/konservativ, aber wir sind umso froher, dass wir uns diese Zeit trotzdem nehmen. Auf Koh Lanta haben wir die Infrastruktur genossen. Dazu gehören leckere, bunte Frühstücksteller, hübsche Bars und schöne Sonnenuntergänge :).


Danach war ausgeinselt und wir sind weiter zum Khao Sok Nationalpark gefahren. Dschungelwanderungen haben wir bereits ausgiebig gemacht und diese sind mit Lou „im Gepäck“ bei schwülen 35 Grad auch nur mässig attraktiv. Dafür haben wir eine zweitägige Bootstour auf dem 1985 angelegten, riesigen Chiao-Lan Stausee gemacht. Übernachtet haben wir auf schwimmenden, kleinen Häuschen und konnten so die schönsten Stimmungen auf dem See erleben. Es war toll endlich wiedermal im Süsswasser zu baden und auch die aus dem Wasser ragenden Felsformationen waren eine Augenweide. 


Die letzte Station in Thailand war die Grenzstadt Ranong, eine authentische, thailändische Kleinstadt. Die ungewohnten Proteinquellen sind hier nicht wie an der Khao San Road in Bangkok für Touristen gedacht, sondern werden fleissig von den Einheimischen verzehrt. 


Thailand war wie erwartet ein guter Auftakt für die Wiederaufnahme unserer Reise. Die Infrastruktur, das super leckere Essen, die wunderschöne Natur und die netten, gut englischsprechenden Thais haben uns wieder in Erinnerung gerufen, warum dieses Land seit Jahrzehnten eine so beliebte Destination für Touristen aus der ganzen Welt ist. Wir beide waren vor zehn Jahren das erste Mal gemeinsam in Thailand und sind gerne zu dritt zurückgekehrt (und Luca hat Hannah, sich selbst und manchmal auch die Thais mit seinen im Austauschsemester in Bangkok gelernten Thaisprachkenntnissen überrascht). Die grösste Veränderung ist, dass nun Bumiphols Sohn mit seinen abstehenden Ohren, von den allgegenwärtigen Königsbildern blickt. 


Wir freuen uns auf den erst seit wenigen Jahren bereisbaren Süden Myanmars. Dass uns dort wieder mehr Abenteuer und „richtiges Reisen“ erwartet, hat bereits die Bootsüberfahrt über den Grenzfluss angekündigt. Dazu aber mehr bei der nächsten Post.


Liebste Grüsse, wir drei.

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